Mindestlohn: Schutz gegen Dumpinglöhne wird immer löchriger
Am Wochenende haben CDU/CSU und SPD weitere Ausnahmen für den geplanten Mindestlohn vereinbart. Nicht nur Langzeitarbeitslose und Jugendliche sollen vom Mindestlohn ausgenommen bleiben. Jetzt soll auch noch die Saisonarbeit ausgeweitet und die zur Verfügung gestellte Kost und Logis bei der Berechnung des Mindestlohnes angerechnet werden. Auch Zeitungszustellerinnen und -zusteller sollen erst einmal nicht in den Genuss eines existenzsichernden Lohnes kommen. "Damit ist ein wirklich flächendeckender Mindestlohn in weite Ferne gerückt", erklärte die gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Jutta Krellmann. "Arm trotz Arbeit – das wird es in Deutschland auch nach Einführung des Mindestlohn weiter geben." Die Gewerkschaften haben ihrer Kritik an den geplanten Ausnahmen in dieser Woche noch einmal mit einer Vielzahl von Aktionen deutlich gemacht, zum Beispiel am Montag in Berlin. Am Donnerstag steht jetzt im Bundestag die Schlussabstimmung über das Mindestlohngesetz der Bundesregierung und den zugehörigen Antrag der LINKEN an. Wer selbst vor Ort in Sachen "Mindestlohngesetz" informieren möchte, kann sich hier das passende Flugblatt der Fraktion DIE LINKE im Bundestag runterladen.